Gemeinsame Wurzeln und Ziele in
der Anthroposophsichen Musiktherapie
Wenn man versucht, die Geschichte der Anthroposophischen
Musiktherapie bis zu ihren Wurzeln zurückzuverfolgen, so kommt
man auf folgende 2 Punkte:
1. Es gibt drei Hauptwurzeln:
a) Die allgemeine Aufbruchstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
wo in allen Bereichen, so auch in dem der Kunst nach neuen Wegen
gesucht wurde (z.B. W.Kandinsky, F.Marc, P.Klee in der Malerei,
A.Schönberg, A.Webern, A.Berg in der Musik und W.Gropius mit
der Begründung des Bauhauses 1919)
b) Die Menschen, die aufgrund dieses Suchens an Rudolf
Steiner herantraten mit der Frage, ob es eine geistige Ebene gibt,
die der irdischen Welt mit all ihren Erscheinungsbildern zugrunde
liegt.
c) Die Vorträge, die Rudolf Steiner bis 1924
in verschiedenen Städten über Musik, Eurythmie, Sprachgestaltung,
Malerei, Pädagogik, Heilpädagogik, religiöse Fragen,
Medizin, Naturwissenschaft, Geschichte und Landwirtschaft gehalten
hat und worin er auf diese Fragen einzugehen versuchte.
2. Man kann bei der Geschichte der Anthroposophischen
Musiktherapie nicht auf eine Gründerpersönlichkeit zurückverweisen,
sondern es ergibt sich ein ganzer Kreis solcher Pioniere, die -
fußend auf den in Punkt 1. genannten Wurzeln - ihre individuellen
Wege in der Musiktherapie gegangen sind. Dass man trotz der Verschiedenheit
der Wege doch von einer anthroposophischen Musiktherapie sprechen
kann, zeigt sich darin, dass nicht nur die soeben beschriebenen
Wurzeln aller dieser Menschen dieselben waren und sind, sondern
auch das Ziel: Menschen in ihrem Krankheitsverlauf zur Seite zu
stehen mit Hilfe der aus der Anthroposophie gewonnenen Erkenntnisse
über den unmittelbaren Zusammenhang des Menschen mit den Künsten
und den ihn umgebenden Naturprozessen einerseits und den hinter
allem stehenden geistigen Ursprüngen andererseits. Durch diese
wechselseitigen Verbindungen kann der Kunst (in diesem Fall der
Musik) nicht nur eine subjektive Wirkung auf den Menschen zugeschrieben
werden, sondern es wird im Forschen versucht, die objektiven gemeinsamen
Wurzeln der verschiedenen Bereiche aufzusuchen und dadurch eine
Basis für den therapeutischen Prozeß zu schaffen.
Im Folgenden wird anhand von Kurzbiographien einiger
Pioniere der anthroposophischen Musiktherapie versucht, deren individuelle
Impulse und Intentionen innerhalb der Musiktherapie zu schildern.
Bei der Anordnung der Kurzdarstellungen wurde versucht, die inhaltlichen
Gemeinsamkeiten der einzelnen Persönlichkeiten zu berücksichtigen.
Julius Knierim:
Geboren 1919 in Kassel. Er studierte Musikwissenschaft und Schulmusik
in Berlin. Nach dem Krieg begann er am Michaelshof in Hepsisau,
einem Heim für schwererziehbare Kinder und Jugendliche, mit
seiner musikalischen Tätigkeit. Hier blieb er bis kurz vor
seinem Tod 1998.Julius Knierim war Mitbegründer und langjähriger
Dozent an der Freien Musikschule; die wesentliche Zielsetzung lag
für ihn im Einklang von Kunst, Pädagogik und Therapie;
er entwickelte das Freie Musizieren auf der Leier und weiteren Instrumenten
und setzte sich sehr für die Choroi-Werkstätten und die
Entwicklung neuer Instrumente innerhalb dieser Bewegung ein.
Alois Künstler:
Er wurde 1905 in Liegnitz/Schlesien geboren. 1929 begann seine
eigenständige Musikertätigkeit, zunächst im ersten
heilpädagogischen Heim auf dem Lauenstein, später dann
fast dreißig Jahre als Musiklehrer an der Freien Waldorfschule
Benefeld. Sein Schwerpunkt lag neben der musikpädagogischen
Intention im Komponieren von Instrumental- und Vokalstücken;
thematisch beziehen sich diese Stücke vor allem auf Naturthemen
und die einzelnen christlichen Jahresfeste; im Vordergrund stehen
dabei Kompositionen für die Leier; sowohl seine kompositorischen
als auch thematischen Schwerpunkte machen Alois Künstler zu
einem Komponisten, dessen Werke im therapeutischen und pädagogischen
bereich sehr viel Anwendung finden. Alois Künstler starb 1991
in Dortmund.
Valborg Werbeck-Svärdström:
Sie wurde 1879 in Gäfle/Schweden geboren. Schon mit 11 Jahren
trat sie öffentlich in einem Schülerkonzert auf, mit 15
kam sie ans Konservatorium und wurde mit 21 Jahren Mitglied der
Stockholmer Hofoper.1906 heiratete sie den Hamburger Schriftsteller
und Musiker Louis Werbeck. Das Kennenlernen Rudolf Steiner und der
Anthroposophie wurde für Frau Werbeck zum Ausgangspunkt ihrers
lebenslangen Forschens auf dem Gebiet des Gesanges. Sie entwickelte
und gründete eine Gesangsschule mit dem Ziel, den menschlichen
Leib durchlässig, durchklingbar zu machen für den sog.
Urklang; getrenntes Üben (soweit als möglich) von Klang
und Laut war ihr wichtig; Ihre Forschungsregebnisse legte Frau Werbeck
in dem Buch "Die Schule der Stimmenthüllung" nieder.
Frau Werbecks therapeutischer Schwerpunkt lag im Erforschen der
einzelnen Konsonanten im Bezug auf ihre Verbindung mit den einzelnen
Orten des Tierkreises einerseits und ihrer Wirkung auf den Menschen
andererseits. Valborg Werbeck-Svärdström starb 1972 in
Eckwälden.
Anny von Lange:
Sie wurde 1887 in Mühlhausen in Thüringen geboren. Als
Musikwissenschaftlerin legte sie mit ihren Vorträgen und Darstellungen
in ihrem 2bändigen Werk "Mensch, Musik und Kosmos"
den Grundstock für viele Forschungen innerhalb der anthroposophischen
Musiktherapie; eine Grundidee ist die Entwicklung der Zwölf
aus der Sieben - die Entwicklung der chromatischen Tonleiter aus
den sieben Stammtönen; damit hängt zusammen das Erforschen
der Zusammenhänge zwischen den Planeten und den Tönen
der diatonischen Tonleiter einerseits und die Verbindung zwischen
dem Tierkreis und den Tönen der chromatischen Tonleiter andererseits.
Anny von Lange starb 1959 in Arlesheim bei Basel.
Maria Führmann:
Maria Führmann wurde 1886 in Schwerin/Mecklenburg geboren.Sie
studierte Gesang und Klavier. 1934 lernte sie Anny von Lange kennen
und wurde deren enge Mitarbeiterin. Sie erarbeitete auf der Grundlage
der musikwissenschaftlichen Forschungen Anny von Langes eine Gesangsschule,
in deren Mittelpunkt das Erlauschen der qualitativen Eigenschaften
des Einzeltones steht. Die Planetentonreihen mit ihren Spiegelskalen
bilden dafür die Grundlage. Im Gegensatz zu Frau Werbeck forschte
Frau Führmann stärker im Bereich der Beziehungen zwischen
Planeten, Vokalen und Tönen und entwickelte daraus therapeutische
Übungen.Ihre Arbeitsweise und die theoretischen Grundlagen
dazu hat sie in dem Buch "Die Praxis des Gesangs" niedergelegt.
Maria Führmann starb 1969 in Murrhardt.
Edith Dietrich:
Geboren 1908, bekam sie ihren ersten Gesangsunterricht mit 18 Jahren
in Dresden.Nach einem 6jährigen Gesangsstudium bei Frau Plaschke
von der Osten trat sie bis 1945 öffentlich auf und unterrichtete
dann 4 Jahre an der Dresdner Waldorfschule und nach dem Krieg an
der Berliner Waldorfschule. Ab 1950 studierte sie bei Berty Jenny,
die am Goetheanum in Dornach eine Gesangsschule leitete und unterrichtete
dann dieses für sie neu erworbene Singen von 1956 bis 1983
selbst in Dornach. 1983 siedelte sie nach Pforzheim über, wo
sie noch etliche Jahre erst an der dortigen Waldorfschule, dann
privat weiter Gesang unterrichtete. Ihrem Ansatzpunkt im Erüben
eines neuen Weges im Gesang lag ein imaginatives Element zugrunde:
Durch das bildhafte Vorstellen dessen, was die Luft bei einem bestimmten
Vokal für Bewegungen macht, komme ich zu einer starken Imagination:
diese ist Voraussetzung für das Erklingen eines freien, durch
keine Angst oder sonstigen Verkrampfungen gehinderten Tones.
1997 starb Edith Dietrich in Öschelbronn bei Pforzheim.
Hermann Pfrogner:
1911 wurde Hermann Pfrogner in Graz geboren. Nach dem Abschluss
des Jurastudiums und der Kriegszeit widmete er sich nur noch musikwissenschaftlichen
Studien an der Wiener Universität. Außerdem arbeitete
er als freier Musikschriftsteller, bis er 1958 an die Münchner
Musikhochschule berufen wurde, wo er über Akustik und die Problemgeschichte
der neuen Musik sprach. Durch einen gesundheitlichen Zusammenbruch
mußte er diese Tätigkeit 1974 spontan aufgeben und verbrachte
die letzten 14 Jahre in Söhnstetten, wo er 1988 starb.
Pfrogners Beitrag zur Weiterentwicklung der anthroposophischen Musiktherapie
liegt in seiner eingehenden Auseinandersetzung mit den von R.Steiner
beschriebenen 12 Sinnen, 7 Lebensprozessen und 7 inneren Bewegungen
und im Erforschen der musikalischen Töne und Intervalle in
ihrem Bezug dazu. Hermann Pfrogner stand dabei in regem Austausch
mit Dr. König und Dr. Engel und war Teilnehmer eines Forschungskreises
für Musiktherapie im heilpädagogischen Heim Christophorus
in Holland.
Dr. Karl König:
Karl König wurde 1902 in Wien geboren. Nach Abschluß
seinem Medizinstudium 1927 arbeitete er 1 Jahr am Klinisch-Therapeutischen
Institut Ita Wegmanns in Arlesheim/Schweiz und ging 1928 nach Pilgramshain
bei Strigau in Schlesien in das von A. Strohschein gegründete
Institut für geistig behinderte Kinder. Wegen seiner jüdischen
Herkunft floh er 1938 über Italien, Frankreich und Schweiz
nach Schottland, wohin ihm seine Familie und 15 alte Mitarbeiter
folgten. Dort widmete er sich ab diesem Zeitpunkt dem Aufbau und
der Arbeit von Camphill-Heimen in der ganzen Welt. Hier starb er
1966.
Neben seiner reichhaltigen Tätigkeit als Arzt, Heilpädagoge
und Verantwortlicher für die sich immer mehr ausbreitende weltweite
Camphill-Bewegung verfolgte Dr. Karl König mit großem
Interesse die Entwicklung der anthroposophischen Musiktherapie.
Sein 1958 erschienener Aufsatz "Musiktherapie in der Heilpädagogik"
bietet grundlegende Anregungen für die anthroposophische Musiktherapie.
Sein darin gegebener Hinweis, die Musik müsse in ihre Urelemente
zergliedert werden, um dann diese in ihrer Wirklung auf den Menschen
zu erforschen, ist heute eine selbstverständliche Grundlage
der anthroposophischen Musiktherapieausbildungen.
Dr. H. -H. Engel:
Dr. H.-H. Engel wurde 1921 in Greifswald geboren. Als enger Mitarbeiter
Dr. Karl Königs, von diesem in eine hervorragende medizinische
Diagnostik eingearbeitet, gehörte Dr. H.-H. Engel wie Dr. Pfrogner
zum Forschungskreis für Musiktherapie in Christophorus/Holland.
Bei Kinderbesprechungen konnte er die Krankheitssituation und den
damit verbundenen Prozeß der Heilung so erfassen, dass er
ihn auf dem Klavier in Töne umsetzte, die dann zur Musiktherapie
für das einzelne Kind wurden. Da diese Therapien immer für
einen ganz bestimmten Menschen gegeben wurden, sind sie - obwohl
aufgeschrieben - doch nicht übertragbar. Doch bieten sie einen
guten Einblick in den Prozeß solcher Therapien und damit Anregungen
zum eigenen Weiterforschen. Dr. Engel verunglückte 1973 in der
Schweiz.
Johanna Spalinger:
Johanna Spalinger gehört zu den ersten Musiktherapeuten , die
nach dem Krieg in ein intensives Forschen und Arbeiten im Bereich
der Heilpädagogik eingestiegen sind.
Sie wurde 1926 in Arlesheim/Schweiz geboren. Nach einem Medizinstudium,
dass sie als Kind studierter Eltern in Jena in der kommunistischen
Zeit wieder abbrechen mußte, begann sie in Heidelberg mit
dem Musiklehrerstudium mit Hauptfach Geige. Nach ihrer Heirat baute
sie gemeinsam mit ihrem Mann einige heilpädagogische Heime
mit auf und übernahm an diesen Orten die musikalische Tätigkeit.
Trotz ihrer eigenen sieben Kinder widmete sich Johanna Spalinger
schon früh der musiktherapeutischen Tätigkeit. Sie gehörte
wie auch Julius Knierim zum Gründerkreis der sog. Freien Musikschule.
Genau wie ihm liegt ihr die Entwicklung neuer Instrumente am Herzen,
deren Klang wie alle Instrumente der Choroi-Werkstätten das
Lauschen und dialogische Moment fordern. Gleichzeitig steht sie
aber auch im Strom derer, die jahrelang gemeinsam mit Dr. Engel
an der Entwicklung der Musiktherapie gearbeitet haben. Sie verbindet
diese beiden Strömungen in ihrer Arbeit. Dabei liegt der Schwerpunkt
im Erforschen der Urelemente der Musik (siehe K. König) mit
Hilfe der Eurythmie, die für sie dabei eine wesentliche Grundlage
bietet.
Veronika Bay:
Veronika Bay wurde 1922 in Beatenberg am Thuner See geboren. Nach
dem Krieg begann sie mit einem Gesangsstudium in Basel. Der Vater
hatte als Architekt bei Karl König in Schottland eine Arbeit
gefunden. 1952 wurde sie nach Schottland gebeten und machte hier
ihre ersten Erfahrungen in der Musiktherapie im Bereich der Heilpädagogik.
1961 ging sie nach Holland in das Heilpädagogische Heim "Christophorus",
wo sie gemeinsam mit Frau Slotemaker de Bruin die Musiktherapie
unter Anleitung von H.-H. Engel aufbaute. Veronika Bays Schwerpunkt
im Kreis der anthroposophischen Musiktherapeuten liegt sicherlich
im intensiven Beschäftigen mit den Planetentönen und ihren
Spiegelungsskalen, zu welchen das theoretische Werk Anny von Langes
die Grundlage bietet. Gleichzeitig gehört sie wie auch Johanna
Spalinger zum Kreis der Musiktherapeuten, die mit Dr. Engel arbeiteten.
Und in ihren Kursen weist sie mit großem Ernst auf die Musik
und ihre großen Wirkungen hin und auf die Verantwortung, die
somit im Beruf des Musiktherapeuten liegt.
Maria Schüppel:
1923 in Chemnitz geboren, gehört Maria Schüppel zu den
bekanntesten Vertretern der Musiktherapie auf anthroposophischer
Grundlage.1938 begann sie als 15 1/2 jährige mit dem Musikstudium
in Dresden. Ihre Haupfächer waren Komposition und Klavier/Cembalo.
1941 wechselte sie nach Breslau, wo sie bis zur 1. Musiklehrer-Prüfung
mit Nebenfach Klarinette weiterstudierte. Von 1943 - 45 folgte sie
ihrem Dresdner Lehrer nach Weimar, wo sie 1945 ihren Abschluss machte.
Ab 1949 unterrichtete sie in Berlin-Ost zunächst am Konservatorium
Petersen, dann als Dozentin an der von Prof. Dr. Knepler geleiteten
Hochschule für Musik (Hans Eisler), ab 1950 dann als Studiendirektorin
für Musik. Sie kam mit der Anthroposophie in Kontakt und lernte
Frau Führmann und Anny von Lange kennen. Nach einem Besuch
bei Anny von Lange in Nürnberg 1957 wurden ihre Westkontakte
verraten und sie floh über Nacht in den Westteil Berlins. In
dieser Fluchtsituation, bei der Fahrt mit der S-Bahn über die
Zonengrenze, faßte Maria Schüppel den Entschluss, sich
von nun an der Musiktherapie zu widmen, einem ihr bislang noch unbekannten
Gebiet.
Wesentliche Beiträge für die Musiktherapie gab sie durch
den systematischen Einsatz verschiedener Instrumente im Zusammenhang
mit der Drei- und Viergliederung des Menschen und im Bezug auf die
Anwendung der musikalischen Elemente in verschiedenen medizinischen
Gebieten. Auch wenn Leier und Chrotta immer eine besondere Rolle
einnahmen, so galt doch allen Instrumenten ihre große Liebe.
Ihre Leistung im Kreis der Musiktherapeuten liegt in ihrer großen
Bemühung um eine Verbindung zwischen menschenkundlich-medizinischen
Prozessen und musikalischen Elementen. Diese beiden Bereiche in
der Hilfe für den kranken Menschen zu vereinen, ist ihr immer
ein großes Anliegen gewesen.Intensiv beschäftigte sie
sich auch mit dem Werk Anny von Langes und arbeitete in dem Kreis
um Dr. Engel mit.
Felicitas Muche:
Felicitas Muche wurde 1906 in Breslau geboren. Ab dem 16ten Lebensjahr
erhielt sie Kompositionsunterricht bei dem Komponisten Dr. Paul
Reisenfeld und gleichzeitig wurde sie Geigenschülerin von Kuhlenkampf
und Florizel von Reuter. 1947 entschloß sie sich, Waldorflehrerin
zu werden. Nach ihrer Studienzeit am Waldorflehrerseminar in Stuttgart
ging sie 1948 nach München, wo sie 27 Jahre lang als Musikpädagogin,
Therapeutin, Dichterin und Komponistin wirkte. Felicitas Muche starb
1984 in München.
Ihr besonderer Weg innerhalb der anthroposophischen Musiktherapie
liegt im Versuch, die verschiedenen Künste Musik, Sprache,
Malerei und Eurythmie im therapeutischen Prozeß zu vereinen.
Obwohl sie auf den verschiedenen gemeinsamen musitherapeutischen
Tagungen oft anwesend war, ging sie doch ihren eigenen - und auch
für die anderen nicht immer nachvollziehbaren - Weg. Ihre Gedanken
sind in der ihr eigenen, sehr imaginativen Sprache niedergeschrieben
und es braucht schon eine Weile, um sich darauf einzulassen und
die Gedankengänge dahinter zu erfassen. Ihre große Liebe
galt den Kindern, und so lag ihr ganzes Bestreben darin, die Musiktheorie
und Musikgeschichte in für die Kinder verständliche Worte
zu bringen. Darin liegt - so meine ich - eine große Leistung
nicht nur für die Musiktherapie, sondern vor allem auch für
die Musikpädagogik.
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